Der Oberbürgermeister der Stadt Gera wird beauftragt, ab dem xx.xx.xxxx ein flexibles zusätzliches / ergänzendes ÖPNV- Angebot nach dem Vorbild des “Hofer Landbus” im Bereich der Stadt Gera, in (zukünftiger) Kooperation mit den angrenzenden Landkreisen Greiz, Saale- Holzland- Kreis, und dem Burgenlandkreis, auf dem Einzugsgebiet des Oberzentrums Gera, einzuführen. Mit den Landkreisen sind entsprechend schnell Gespräche zu führen, und Kooperationsvereinbarungen zu treffen. Dieses ergänzende Angebot deckt die Ziele der Verkehrswende vollumfänglich ab, und bietet vor allem der ländlichen Bevölkerung endlich das Angebot, um mobil ihre Ziele jederzeit zu erreichen. Damit das Angebot starten kann, ist hierzu erst einmal das gesamte Gebiet der Stadt Gera mit seinen Ortsteilen und Ortschaften zu versorgen. Die Vorbereitungen sind umgehend zu treffen, damit der Angebotsstart schnell erfolgen kann.
Das Angebot soll den schon bestehenden Nahverkehr ergänzen, Randzeiten abdecken, bisher nicht oder wenig abgedeckte Bereiche mit Mobilität versorgen, sinnlose Leerfahrten vermeiden, und ein Angebot in großzügigen Bedienzeiten vor allem für die Bevölkerung im ländlichen Raum schaffen, damit diese jederzeit frei im abgedeckten Bereich mobil sein können. Anders herum gesagt, wird es nie eine Leerfahrt geben, da die hier angebotenen Fahrten immer gebuchte Touren sind. Die Menschen sollen durch die neue Mobilität einfacher am Leben in ihrem Umfeld teilhaben können, und sich nicht weiter abgehängt fühlen.
Dazu werden im ersten Schritt im abzudeckenden Einzugsbereich (=Bediengebiet) Haltepunkte definiert. Haltepunkte sind sichtbare Markierungen / Beschilderungen am Straßenrand, welche durch ein einfaches Schild, oder notfalls einen Schildermast, gekennzeichnet sind. Diese sollten so gesetzt werden, dass für ein Erreichen dieser Haltepunkte maximal 5-10 Minuten Fußweg zu absolvieren sind. Diese werden auch dort gesetzt, wo zb in Randzeiten oder am Wochenende keine Bedienung durch eine reguläre Linie stattfindet. Der neue Landbus kann auch die Relationen abdecken, welche bisher nur durch den Flexbus des GVB, oder einen Rufbus bedient wurden.
Im ländlichen Raum wird in jeder Ortschaft mindestens ein Haltepunkt geschaffen, der optimalerweise nicht weiter als 5 Minuten Fußweg von den möglichen Nutzern (das beinhaltet auch gewerbliche Liegenschaften) entfernt ist.
Das Angebot soll vorrangig digital über eine App buchbar sein. Die dort registrierten Nutzer geben ihren Fahrtwunsch mindestens 1 Stunde vorher mit ihrer Start- und Zielhalterstelle an, und durch die automatisch generierte Einspeisung in die Tourenplanung wird dem Nutzer eine festgelegte Abhol- und Ankunftszeit mitgeteilt. Um Menschen ohne Zugang zu digitalen Medien diesen Dienst zur Verfügung zu stellen, können diese auch alternativ an einer Hotline anrufen, und ihren Fahrtwunsch mitteilen (zb Kundenservice GVB wenn dieser damit beauftragt wird).
Der Kostenanteil je Fahrt sollte für jeden Nutzer des Angebots um die 3 Euro liegen. Nutzer des Deutschlandtickets können diesen Service ohne Mehrkosten in Anspruch nehmen, um hier die oft kritisierte Nichterreichbarkeit des ländlichen Raums mit diesem neuen Angebot zu entkräften, und dieses Angebot auch in seiner Vollumfänglichkeit zu nutzen.
Das Landbussystem bedient mit mehreren Fahrzeugen (vorrangig Kleinbusse mit 6-8 Sitzplätzen) den komplett abzudeckenden Raum (je nach Zeitbereich und Fahrgastwünschen). Hierzu gibt der Passagier seinen Reisewunsch (und die Anzahl der Mitreisenden) mindestens eine Stunde vorher in der App (bzw am Telefon) bekannt, und dieser wird dann in die aktuelle Tour von einem der unterwegs fahrenden Busse eingetaktet, welcher dort am schnellsten den Halt anfahren kann. Somit kann der Nutzer seine Abhol- und Ankunftszeit direkt erhalten, und steht zur entsprechenden Zeit an dem Haltepunkt bereit.
Die Bezahlung erfolgt bargeldlos über das Nutzerkonto, wenn der Nutzer über die App gebucht hat. Nutzer, die telefonisch buchen, zahlen direkt beim Fahrer.
Die Stadt Gera und die Landkreise bestellen als Aufgabenträger die entsprechende Leistungen bei Anbietern von Personenbeförderungsdiensten und/ oder Verkehrsunternehmen. Hierzu wäre denkbar, dass die schon jetzt vorhandenen regionalen Taxiunternehmen und/oder die entsprechenden regionalen Verkehrsunternehmen, oder auch andere Dienstleister der Personenbeförderung, diese flexiblen Touren übernehmen.
Mit dem neuen Landbussystem werden viele Probleme gelöst:
Anwohner / Berufstätige im ländlichen Raum (oder Anwohner in Randzeiten/- gebieten) können nun jederzeit von A nach B kommen
es können Rufbusse und die Rufbereitschaft eingespart werden, wenn hier nach Bedarf auf keiner starren Route gefahren wird
Ortschaften, wo nur 1-2 Schulkinder wohnhaft sind, und diese bisher kein ÖPNV- Angebot haben, können nun anstatt dem Elterntaxi umweltfreundlich mit dem Landbus ihr Ziel erreichen (oder mal am Wochenende zu ihren Freunden in die anderen Orte zum treffen fahren)
es können kleine Ortschaften, welche nur schlecht oder gar nicht an das ÖPNV- System angebunden sind, endlich mit einem ÖPNV- Angebot bedient werden
es werden Treibstoff und andere Kosten reduziert, da nur noch gefahren wird wenn der Bedarf da ist, und es werden zusätzlich mehrere Passagiere flexibel im Umkreis abgeholt, wo der kürzeste Weg anstatt starrer Routen genommen wird
mit einer Optimierung auch bestehender schwach ausgelasteter Buslinien können Leerfahrten vermieden werden, wenn nur nach Bedarf gefahren wird
Nutzer sind schneller am Ziel, da diese nicht mehr umsteigen müssen und deren Fahrzeit erheblich verkürzt wird
Gera und die angrenzenden Landkreise wachsen mehr zusammen
Autofahrten werden massiv reduziert
es werden (wenn noch mit fossilen Brennstoffen gefahren wird) weniger Emissionen aufgrund der flexiblen Routen ausgestoßen
es sind höhere Fördersummen für emissionsfreie Fahrzeuge möglich um hier das Angebot schneller klimaneutral anzubieten
Orte wie Lietzsch, Kaimberg Ort, Poris, usw sind endlich in den Bedienzeiten erreichbar, und die Menschen vor Ort können wieder am allgemeinen Leben partizipieren und mobil sein
Ältere Menschen, oder Mitbewohner ohne Auto, können endlich einfacher ihre Besorgungen erledigen, zum Arzt fahren, oder sind nicht mehr auf Hilfe anderer angewiesen um in die Stadt zu kommen
es können vertraglich Taxiunternehmen oder andere VU / Personenbeförderer gebunden werden, die flexibel Routen in ihren Leer/- wartezeiten übernehmen, wenn hier der Bedarf da ist; wenn weniger Bedarf da ist können diese ihrem regulären Fahrdienst nachgehen oder ihre anderen Leistungen anbieten
Kosten:
einmalige Anschaffungskosten für die Kommune(n) für Beschilderung Haltepunkte , einer App (vorzugsweise hierzu Vertrag mit der bestehenden App/ Entwickler “Hofer Landbus” einholen), Ausstattung der Fahrzeuge mit Hard- und Software
laufende Kosten für Pflege / Wartung / Kundenservice und für die digitale Plattform mit Routenplanung, …
sind auf Basis von Angeboten einzuholen, werden ggf reduziert wenn eigene VU der Gemeinden/Kommunen als Dienstleister beauftragt werden
die Kostenanteile der Nutzer reduzieren den Kostenaufwand
Das Modell “Hofer Landbus” ist hier einsehbar: https://www.hofer-landbus.de/